God, AIDS, Africa & HOPE

Reflections / Gedanken

HOPE Cape Town – von HIV zu dualer Ausbildung

Oft werde ich gefragt, was Ausbildung und anderes, was HOPE Cape Town anbietet, mit HIV und dem ursprünglichen Grund und der ursprünglichen Ausrichtung der Organisation zu tun hat.

In der Tat war HOPE Cape Town als Organisation gegründet, um sich um HIV-positive Kinder zu kümmern und Ärzten im Tygerberg zu helfen, dem Ansturm standzuhalten, der sich 1999/2001 in Südafrika ereignete. Leben retten war die Devise in einer Zeit, wo die nationale Gesundheitsministerin Rote Bete und Süßkartoffel gegen HIV verschrieb und die Medikamente aus dem Western als Gift bezeichnet wurden, die die Patienten umbringen. Finanzielle Patenschaften machten es möglich, Kinder vor dem sicheren Tod zu retten.

Aber natürlich kam dann die Frage auf, was passiert mit den Kindern, die antiretroviral behandelt werden und überleben – in welche Lebenssituation gehen sie dann? Oder mehr pointiert gefragt: Haben sie genug zu essen? Können sie in die Schule gehen? Haben sie eine Chance im Leben? Wie ist die medizinische Versorgung dort, wo sie leben?

Aus diesen Überlegungen heraus hat HOPE Cape Town die Position des “Gesundheitsarbeiter” erfunden, die als zusätzliche Kraft in Township Kliniken eingesetzt wurde, um im HIV/AIDS und TB Bereich (der Schwester von HIV in Südafrika) beste gesundheitliche Versorgung zu garantieren.

Gleichzeitig wurde klar, welche Bedeutung die ersten Lebensjahre für Kinder haben – ein Bereich, in dem sich unsere HOPE GesundheitsarbeiterInnen und Ärzte hineinvertieften. Soziale Fragen, Fragen von Schule, von Ernährung und Armutsbekämpfung kamen dazu.

2009 sind wir dann auf Blikkiesdorp am Rande des Townships Delft gestoßen und haben dort neben alle unserer Arbeit im Tygerberg Kinderkrankenhaus und in den Township Kliniken ein Container Village erstellt, um der “community” von Blikkiesdorp – 25 000 Menschen, 30 Nationen zu helfen. Dabei haben wir gelernt, wie wichtig die Umgebung, das soziale Umfeld, die Möglichkeit, zu lernen und einen Beruf zu ergreifen sind. Gesundheit muss eingebettet sein in ein gutes Umfeld und genug Bildung, um die Wichtigkeit von Gesundheit zu verstehen. Menschen, die keine Perspektive haben, denen ist Gesundheit auch egal – sie leben Tag für Tag – und nehmen sich, was sie glauben zu brauchen.

Während wir im Tygerberg Gesamtkrankenhaus die Aufgabe der Koordination von Nachsorge der entlassenen Kinder im Bereich HIV/TB übernahmen (HOPE 4 HOME) und zwei MitarbeiterInnen für die Entbindungsstationen freistellten (HOPE 4 Babies) hat die Frage eines ganzheitlichen Ansatzes HOPE Cape Town mehr und mehr beschäftigt.
Was braucht ein Kind oder ein Jugendlicher, der die Schule abgebrochen hat, bereits ein Kind auf die Welt gebracht hat und keine Arbeit findet in einer Gegend, die von Gangs und Gewalt beherrscht wird? Was braucht er/sie, um gesund zu bleiben und eine Perspektive zu haben?

“The Nex – Indawo Yehtu” ist die Antwort von HOPE Cape Town: ein Campus, der ganzheitlich Gesundheit, frühkindliche Entwicklung, Jugendarbeit und Ausbildung an einem Platz anbietet. Ein Ort, der, so weit möglich, auch ein sicherer Ort in einem Township ist, das eines der höchsten Mordraten in Südafrika hat.

HOPE Cape Town hat für diesen Campus nicht einen Cent von den existierenden Projekten weggenommen; der Campus ist komplett mit dafür bestimmten Geldern gebaut worden – und wird auch genauso unterhalten. Der Freistaat Bayern zum Beispiel hat im Rahmen der Partnerschaft Bayern – Westkap den Campus finanziell mit fast 2 Millionen Euro unterstützt.
Unsere Arbeit im Tygerberg Krankenhaus, unsere Verpflichtungen durch Verträge mit der Stadt Kapstadt und dem Land Westkap laufen weiter. Wir schauen weiter nach HIV-positiven Kindern und Jugendlichen. Allein in Delft haben wir 3 Unterstützergruppen mit HIV-positiven Jugendlichen.

Durch den Campus wurden neue Partnerschaften geschaffen: Die duale Hochschule Baden-Württemberg wird ab Oktober regelmäßig Studenten der Sozialarbeit in das Praktikum zu HOPE Cape Town schicken. Die Deutsch-Südafrikanische Industrie- und Handelskammer ist mit der dualen Ausbildung vor Ort. Und das ist keine Einbahnstraße: Das Thema “Gesundheit” wird dadurch auch bei unseren Partnern bedeutungsvoller.

Anfragen aus dem Northern Cape und dem Eastern Cape lassen jetzt schon ahnen, dass unser ganzheitlicher Ansatz zum Modell werden kann. In unsere heute so komplexen Welt, wo vieles miteinander und untereinander verbunden ist, ist der Blick auf den ganzen Menschen und die Arbeit mit dem ganzen Menschen und seinem/ihrem Umfeld in den Augen von HOPE Cape Town der beste Ansatz, um Menschen zu Leben, Hoffnung und einer Perspektive für die Zukunft zu helfen.

HIV, Development and HOPE – thoughts of a Catholic priest

Being a Roman - Catholic priest and working in the fields of HIV and social development in Africa has its challenges. You will find stories and reflections about my work, about the church, South Africa and Africa, about politics and whatever triggers my interest. You are most welcome to leave a comment or to get in touch with me. Blogging means to initiate thoughts and discussions and for the writer to formulate what is loosely running around in the heart and mind in need of being sorted and spoken out.

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